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Auf ein Wort

Brannte nicht unser Herz…?

Die Karwoche stand bevor. Ich sah durch mein Fenster. Im Garten blühte knallgelb die Forsythie. Meisen waren ins Vogelhaus gezogen. Der Frühling trieb sich herum. Aber der Winter hatte noch nicht aufgegeben. Viele Bäume noch kahl. In meinen Gliedern die Kälte, die nicht weichen will beim Heizen bis höchstens 19°C. Und im Kopf der Krieg in der Ukraine. Die Spuren von Corona. Der Verlust von vielem, was als sicher galt. Frostige Zeiten.

Brannte nicht unser Herz? Früher? Haben wir nicht geträumt, gehofft, geglaubt, dass alles gut wird? Frieden schaffen ohne Waffen? Fairer Handel? Bewahrung der Schöpfung?

Ja, wir wussten schon, dass die Wirklichkeit anders aussieht. Haben ja gehört, dass wir mit unserm Wirtschaften bald die Vorräte der Erde verbraucht haben werden. Wussten, wie ungleich die Güter und das Geld weltweit verteilt waren. Sahen, dass immer wieder Krieg war, in Afrika, in Südost­europa, im Nahen Osten.

Aber brannte nicht unser Herz (nicht bei allen, aber so vielen von uns) bei der Aussicht, dass es nicht bleiben muss wie es ist? Dass sich etwas ändern kann, zum Besseren? Zu Einigkeit und Recht und Frei­heit, Gleichheit, Geschwister­lich­keit?

Was machen wir jetzt mit all den Träumen, die kaputt in der Ecke liegen? Den Hoffnungen, die zuletzt doch gestorben sind? Und dem Glauben, der seinen Halt verloren hat? Jetzt, wo es scheinbar doch wieder nur mit Gewalt geht? Wo immer weniger sagen: Wir schaffen das? Wo es immer mehr Grund zur Sorge gibt?

Uns zurückziehen? Jammern? Durchdrehen?

Gehen zwei Freunde von Jesus über’s Land und treffen einen, der mit ihnen geht. Erzählen ihm vom Leben mit Jesus und von seinem Tod. Essen mit ihm - und wie er mit ihnen das Brot teilt, erkennen sie, dass Jesus weiter bei ihnen ist. Und später, wieder allein, sagen sie zueinander: Brannte nicht unser Herz in uns, da auf dem Weg und beim Essen mit ihm?

Ostern ist inzwischen vorbei, die Kirschen blühen, der Mai ist gekommen – aber der Winter will nicht aus den Gedanken, trotz alledem. Gott, lass uns nicht vergessen, wie das Herz in uns brannte. Lass uns merken, dass du immer noch mit uns gehst, auch wenn es nicht so aussieht. Lass es wieder brennen!

Uwe Siemers-Ziegler
Pastor

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