Feiertag zum Gedächtnis der Entschlafenen
Ewigkeitssonntag
Mit dem Ewigkeits- oder Totensonntag am 22. November endet das Kirchenjahr. Neben dem Andenken an die Gestorbenen wird in vielen Gottesdiensten dabei zu einem bewussteren Umgang mit der Lebenszeit ermutigt. Wem es gelingt, Abschied und Tod im Alltag zu bewältigen, bekomme auch sein Leben besser in den Griff, heißt es bereits in christlichen Texten zur Lebenshilfe aus dem Mittelalter.
Vergänglichkeit wird so als Gewinn und nicht als Verlust erfahren. Im Apostolischen Glaubensbekenntnis, einem der ältesten christlichen Glaubenstexte, bekennen Christen ihren Glauben an „die Auferstehung der Toten und das ewige Leben“.
Einige moderne Theologen warnen zugleich vor einer Verharmlosung der Radikalität des Todes durch Spekulationen über ein Weiterleben. Es stehe allein fest, dass die „Geschichte Gottes“ mit dem Menschen auch nach seinem Tod weitergehen wird, bis seine Seele Ruhe findet.
Der Gedenktag am Sonntag stellt eine evangelische Alternative zum katholischen Allerseelentag dar. Der preußische König Friedrich Wilhelm III. führte ihn im 19. Jahrhundert als „Feiertag zum Gedächtnis der Entschlafenen“ ein.
GEP