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Bärbel Wallrath-Peter Sonntag, 27. Oktober 2024 von Bärbel Wallrath-Peter

Superintendentin

Verabschiedung Bärbel Wallrath-Peter

Liebe Gemeindemitglieder,
nach elf Jahren als Superinten­dentin im Amtsbereich Mitte im Kirchenkreis Hannover sage ich „Auf Wiedersehen“.

Elf Jahre lang habe ich die ursprünglich 24 Gemeinden im Amts­bereich, kirchliche Ar­beitsfelder wie Stadtjugenddienst und Ev. Fami­lien­bildungsstätte oder Pro Beruf begleitet - das sind zuallererst die Menschen, die sich in ihnen engagieren.

Ich denke gerne an Visi­tationen und Klau­suren mit den Kirchenvorständen, an vertrauensvolle, kreative und konstruktive Beratungen. Wir sind notwendige Veränderungen angegangen, haben gemeinsam nach Lösungen gesucht und vieles verwirklichen können.

Ich bin dankbar für manch kleine und doch wichtige Begegnung. Und für ganz einzigartige besondere Momente: die Tränen, als Kindergartenkinder die Krippen­figuren aus der gerade im Gottesdienst entwidmeten Johannes-Kirche in der List tragen, die Prozession der ganzen Gemein­de die Straße entlang, der fröhlichen Willkommensgottesdienst in der Matthäus-Kirche. Die Grund­steinlegung für das neue Gemein­de­zentrum „Evangelischer Treff“. Vorstellungsgespräche von Pastor­Innen und DiakonInnen und ihr Ankommen in den „neuen“ Ge­mein­den. Ein lichtdurchflutetes Kirchenfenster. Die Musik der großartigen Musikerinnen und Musiker klingt in mir nach. Verabschie­dungen aus einem Ehrenamt oder in den Ruhestand. Kinder und Jugendliche, die begeistert von dem erzählen, was sie „in Kirche“ selbständig gestalten können. Differen­zierte Diskussionsrunden, die noch nicht zu Ende Gedachtes und Span­nung voll Respekt aushalten. Ver­tre­terInnen verschiedener Reli­gions­gemeinschaften Schulter an Schulter beim gemeinsamen Frie­densgebet. Großartige Gemeinde­feste. Und Geschichten aus der Bibel, neu vermittelt in die Gegen­wart.

Was fehlte, als die Glocken am Sonntagmorgen nicht läuteten? Hört man Glocken empfindsamer, wenn man weiß, dass sich jetzt keine Menschen in der Kirche zusammenfinden, die gemeinsam beten und Worte Jesu erinnern?

Der erste Gottesdienst am Ende der Pandemie, zeitlich eingegrenzt, sorgfältig durchdacht, nur Instru­mentalmusik und Worte: Gottes­dienst, neu wahrgenommen wie das erste Schmecken einer Frucht nach langem Durst. Und vielleicht der ganz besondere Moment, als wir als Gemeinde das erste Mal nach der Pandemie wieder mit Orgelbeglei­tung unsere Stimmen erhoben und gemeinsam gesungen haben!

Ich bin dankbar für die vielen Christinnen und Christen, die ihr Leben und das ihrer Mitmenschen in Gottes Hand gehalten sehen und auf dieser Grundlage die Zeiten gestalten!

In großer Verbundenheit grüße ich Sie und Euch mit einem Satz aus dem 73. Psalm: „Es ist meine Freude, dass ich mich zu Gott halte und meine Zuversicht auf Gott setze.“ (Psalm 73, 28).

Herzlichst, Ihre und Eure
Bärbel Wallrath-Peter


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