Jahreslosung 2022
Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen
Mit nur fünf Broten und zwei Fischen machte Jesus 5000 Menschen satt und die Leute priesen ihn als Propheten.
Am nächsten Morgen waren Jesus und seine Jünger nicht mehr da und das einzige Boot am Ufer des Sees Gennesaret verschwunden. Es kamen andere Boote herbei und so fuhren die Menschen über den See, um Jesus zu suchen.
Als sie ihn am anderen Ufer fanden, wusste Jesus schon, dass sie ihm nur gefolgt waren, weil sie von dem wundersam vermehrten Brot satt geworden waren. Die Leute waren fasziniert von seinen Taten und verlangten nach immer mehr Zeichen, damit sie Jesus glauben könnten.
Doch Jesus stellt klar, dass der Glaube an ihn ohne Beweise auskommt und nicht den leiblichen, sondern den geistigen Hunger stillt: „Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, wird nicht mehr hungern. Und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben. [...] Und wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.“
In dieser biblischen Geschichte sortiert Jesus niemanden aus. Er bringt uns gegenüber unendliches Vertrauen auf. Es spielt keine Rolle, wie jemand lebt, denkt, aussieht, betet ... Niemand wird abgewiesen, sondern über alles geliebt.
Blicke ich mich in dieser Welt um, sehe ich gerade das Gegenteil. Mitmenschen stehen vor verschlossenen Türen und werden abgewiesen. Das Vertrauen schwindet und Beweise werden gefordert.
Ich habe die Sorge, dass wir es akzeptieren und uns daran gewöhnen, dass Menschen ausgeschlossen werden.
Wie werden wir in der Nach-Corona-Zeit miteinander umgehen, die Angst voreinander abbauen und wieder Vertrauen finden?
Vielleicht gelingt uns das ja im Sinne von Jesus: Indem wir jetzt das Vertrauen an das Leben nicht verlieren und uns unseren Nächsten wieder zuwenden, denn die Nächstenliebe macht unsere Mitmenschen zum Schlüssel für ein wirklich lebenswertes Leben.
Christian Spengler