

Gemeinde
Friedensgottesdienst am 25. Mai 2025
Der Gottesdienst wurde bereichert durch den „ChoroFun“ aus Harenberg sowie von den Schülerinnen Amy und Alina von der Heisterbergschule, die den folgenden Text vortrugen.
Seit dem letzten Friedenstag, den wir vor ungefähr zwei Jahren begangen haben, hat sich leider nicht viel zum Positiven verändert. Die Welt befindet sich weiterhin in einem Zustand, in dem Frieden eher die Ausnahme als die Regel ist. Im Gegenteil: Es scheint, als würde sich die Lage immer weiter zuspitzen.
Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine ist nach wie vor nicht beendet. Es sterben weiterhin Menschen, Städte werden zerstört, Familien auseinandergerissen. Und Deutschland liefert weiterhin Waffen und Munition – direkt ins Kriegsgebiet. Auch der Konflikt zwischen Israel und Palästina ist weiterhin extrem angespannt. Fast täglich hört man neue erschütternde Nachrichten. Es herrscht eine spürbare Unruhe auf der Welt, und es scheint, als würde an vielen Orten das nächste große Unglück nur auf sich warten lassen.
Ich muss ehrlich sagen: Manchmal habe ich das Gefühl, dass wir kurz davor stehen, dass ein dritter Weltkrieg ausbricht. Dieser Gedanke ist nicht nur beängstigend – er fühlt sich inzwischen leider realistisch an. Zu oft ist in den Nachrichten von Eskalationen die Rede. Zu selten geht es um echte Lösungen. Die Welt wirkt aus dem Gleichgewicht geraten, und das macht mir große Sorgen.
Niemand wünscht sich, dass sich die Schrecken der Vergangenheit wiederholen. Die zwei Weltkriege haben uns gezeigt, wozu Hass, Machtgier und fehlender Dialog führen können. Millionen von Menschen mussten ihr Leben lassen. Die Wunden, die diese Kriege hinterlassen haben, sind bis heute spürbar.
Niemand möchte erneut durch so etwas gehen müssen. Niemand wünscht sich eine Welt, in der Gewalt zum Alltag gehört. Vielmehr sehnen wir uns alle nach Frieden – nach Sicherheit, Stabilität und Menschlichkeit.
Besonders für Kinder und Jugendliche ist diese Situation belastend. Sie wachsen in einer Welt auf, in der Unsicherheit fast schon zur Normalität geworden ist. Dabei sollten gerade junge Menschen in Freiheit und mit Hoffnung leben dürfen. Sie sind die Zukunft – sie sollten träumen, planen, sich entfalten können. Doch stattdessen werden sie mit Nachrichten über Raketenangriffe, Tote, Kriegsstrategien und Aufrüstung konfrontiert. Wie soll man in so einer Welt unbeschwert leben können?
Viele Jugendliche sprechen offen darüber, dass sie Angst haben – Angst, nicht alt werden zu können. Angst, alles zu verlieren, was sie sich einmal aufbauen wollen. Und diese Angst ist nicht unbegründet. Denn wenn die Welt so weitermacht wie bisher, ist nicht sicher, was morgen ist. Das Leben, das wir uns wünschen – voller Möglichkeiten, Vertrauen und Gemeinschaft – steht auf dem Spiel.
Es ist wichtig, dass diese Ängste ernst genommen werden. Es ist wichtig, dass darüber gesprochen wird. Denn Schweigen ändert nichts. Wer für den Frieden einsteht, muss laut sein – ehrlich, mutig und klar.
Deshalb wird heute eine Botschaft geteilt, die nicht nur von einer Person kommt, sondern stellvertretend für viele steht: Für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die sich eine Welt ohne Krieg wünschen. Eine Welt, in der Konflikte mit Worten gelöst werden, nicht mit Waffen. Eine Welt, in der man sich wieder sicher fühlen kann. In der man morgens aufwacht, ohne Angst vor neuen Schlagzeilen haben zu müssen.
Es geht nicht um Perfektion, sondern um Menschlichkeit. Es geht darum, zuzuhören, statt zu urteilen. Um zu helfen, statt wegzusehen. Um sich gegenseitig die Hand zu reichen, statt Mauern zu bauen. Denn nur so entsteht echter Frieden – durch Mitgefühl, Dialog und den Willen, Verantwortung zu übernehmen.
Amy und Alina