Bericht aus unserer Partnerschaft
Corona in Chegato
Offiziell gibt es in Zimbabwe (Stand 4. Juni) im Zusammenhang mit dem Coronavirus 222 Infizierte und vier Tote. Es wird eine sehr große Dunkelziffer vermutet. Seit Ende März gibt es eine Ausgangssperre, durch die das öffentliche Leben zum Stillstand gekommen ist.
Unsere Partner in Chegato berichteten im April, dass die Menschen in Angst leben, weil sie nicht wissen, ob sie infiziert sind oder nicht, es gibt keine Tests; Schulen sind geschlossen, Preise schießen in den Himmel; kein Treibstoff, und wenn, dann gibt es lange Schlangen; Sprit vom Schwarzmarkt ist schlecht und schädigt die Motoren – eins der Schulautos ist deshalb schon außer Betrieb. Vieles ist nur gegen Fremdwährung erhältlich. „Things are just bad“.
Ende April schilderten sie, dass die Lage im Land immer schlimmer werde, die Coronakrise aber unter Kontrolle sei. In den Städten ist es schwieriger als auf dem Land. Die Menschen sind gut informiert, überall sind Wasch- und Desinfektionsgelegenheiten zur Verfügung gestellt. An Arme wird Essen verteilt, Schulen sind weiter geschlossen, Onlineunterricht gibt es nur für die obersten Klassen, soziale Zusammenkünfte finden nicht statt, man sieht kaum jemanden auf den Straßen.
Schon vor Corona hatte die Welternährungsorganisation vor einer großen Hungerkrise im Land gewarnt, verschärft durch eine schreckliche Knappheit an Devisen, lange Stromausfälle und den großen Verlust von Nutztieren.
Die Inflation beträgt 540 %, über 90 % der Menschen sind ohne bezahlte Arbeit, jeder zweite im Land ist auf Hilfe angewiesen.